Filterpapieren (bzw. Filtrierpapieren) können im Labor feste Partikel aus Flüssigkeiten und Gasen abgetrennt werden. Die saugfähigen, porösen Faservliese werden aus natürlichen und synthetischen, organischen und anorganischen Faserstoffen hergestellt. Zum Teil werden diese chemisch behandelt oder mit Kunstharzen imprägniert, um dadurch spezifische Eigenschaften zu erhalten. Es sind aschefreie Papierfilter für quantitative Analysen und qualitative Filterpapiere mit einem Aschegehalt von ca. < 0,1% erhältlich. Im Analytics-Shop ist zudem eine große Auswahl unterschiedlicher Formen von Filtern für das Labor erhältlich, wie Rundfilter, Bogen- oder Faltenfilter.
Papierfilter sind als Faltenfilter für Trichter, Rundfilter für z.B. Nutschen oder auch als Bogen erhältlich. Je nach Faserstruktur des Papieres variieren die Filtrationseigenschaften und damit auch die Einsatzgebiete. Der Abscheidebereich kann dabei von Partikeln mit einer Größe von 1 µm bis hin zu > 20 µm reichen. Für die Filtration unter Druck oder Vakuum sind zudem spezielle Filterpapiere, die durch den Zusatz von Harz eine hohe Nassfestigkeit aufweisen, erhältlich.
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über gängige Filterpapiere und ihre Anwendungsbereiche:
Produktbeispiele (ggf. mit Farbkodierung) |
Filtrationseigenschaften | Anwendungsbereich | |
---|---|---|---|
Munktell 388 Munktell 1288 Sartorius 388 (schwarz) Sartorius 1288 Whatman 43 Whatman 4 (Schleicher & Schuell 589/1 Schleicher & Schuell 1575/ 576) |
Schnell filtrierend, offene Faserstruktur | Gut geeignet für grobflockige und voluminöse Niederschläge, z.B. Eisen-, Aluminium- und Chromhydroxid, quantitative Analysen, Druck- und Vakuumfiltration, Siliziumbestimmung bei der Stahl- und Roheisenanalyse, starke Nassberstung | |
Munktell 389 Sartorius 389 (weiß) Sartorius 1289 Whatman 40 Whatman 4 (Schleicher & Schuell 589/2) |
Mittelschnell filtrierend, mitteloffene bis offene Faserstruktur, mittel- bis weitporig | Viel genutzt für quantitative Arbeiten, gröbere Niederschläge wie Blei-, Eisen-, Silbersulfid, oder Erdalkalicarbonate | |
>Munktell 390 Sartorius 390 (grün) Sartorius 1289 Whatman 42 (Schleicher & Schuell 589/6) |
Langsam filtrierend, dichte Faserstruktur | Filtration feiner Niederschläge wie Bleidioxid, Kalziumfluorid, Nickelsulfid und Zinksulfid | |
Munktell 391 Munktell 1291 Sartorius 391 (blau) Sartorius 1290 Whatman Grade 44 Whatman n/a (Schleicher & Schuell 589/3) Schleicher & Schuell 1575/576) |
Sehr langsam filtrierend, dichte Faserstruktur, feinporig | Viel genutzt für quantitative Arbeiten, gröbere Niederschläge wie Blei-, Eisen-, Silbersulfid, Kalziumoxalat | |
Munktell 392 Sartorius 392 (rot) Sartorius 1291 Whatman 44 (Schleicher & Schuell 589/5) |
Mittelschnell bis langsam filtrierend, mitteldichte bis dichte Faserstruktur | Viel genutzt für quantitative Arbeiten, gröbere Niederschläge wie Blei-, Eisen-, Silbersulfid, Kalziumoxalat | |
Munktell 393 Sartorius 393 (violett) Sartorius 3hw Whatman 42 |
Besonders langsam filtrierend, besonders dichte Faserstruktur, sehr feinporig | Gut geeignet für besonders schwierige Filtrationsbedingungen und besonders feinkörnige Niederschläge | |
Munktell 1289 Whatman n/a (Schleicher & Schuell 1574) |
Mittelschnell bis langsam filtrierend, mitteldichte bis dichte Faserstruktur | Viel genutzt für quantitative Arbeiten, gröbere Niederschläge wie Blei-, Eisen-, Silbersulfid, Erdalkalicarbonate, Lebensmittelanalysen und Bodenuntersuchungen | |
Munktell 1290, Munktell no. 1, 292 Whatman 6 (Schleicher & Schuell 594) |
Mittelschnell bis langsam filtrierend, mitteldichte Faserstruktur | Filtration feinkörniger Niederschläge wie Bariumsulfat, Metazinnsäure und Kupferoxid |
Sartorius | Whatman | Schleicher & Schuell | Sartorius | Whatman | Schleicher & Schuell | |
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n/a | 1 | 593 | 388 | 43 | 589/1 | |
1288 | 4 | 604 | 389 | 40 | 589/2 | |
1289 | n/a | 1574 | 390 | 42 | 589/6 | |
1290 | 6 | 594 | 391 | 44 | 598/3 | |
1291 | n/a | 1575/576 | 392 | 44 | 598/5 | |
3 hw | Student Grade | 595 | 393 | 42 | n/a |
Papierfilter gibt es als qualitative und in quantitative Filter.
Quantitative Filterpapiere werden aus Edelzellstoff mit einem sehr hohen Anteil (> 98%) an α-Cellulose gefertigt und anschließend säuregewaschen, um mögliche Verunreinigungen zu entfernen. Sie weisen einen Aschegehalt von < 0.01% auf. Diese Filterpapiere sind insbesondere für die quantitative Routineanalytik geeignet.
Qualitative Filterpapiere werden aus den gleichen Rohstoffen hergestellt wie die quantitativen Filterpapiere. Sie haben einen etwas niedrigeren α-Cellulose-Anteil (> 95%) und einen etwas höheren Aschegehalt (< 0.1%). Qualitative Filterpapiere werden im Labor vielfach für allgemeines Filtrieren, dem keine gravimetrische Bestimmung folgt, eingesetzt. Sartorius bietet eine große Vielfalt an Filterpapieren mit beinahe 100% Alpha-Zelluloseanteil und einem Aschegehalt von unter 0,06%, besonders geeignet für Arbeiten, bei denen Qualität das oberste Gut darstellt. Gefertigt werden diese aus Zellstoff und hochreinen Baumwollinters.
Hier erfahren Sie mehr über die Hersteller Whatman und Sartorius.